Eine Frage die wir uns früher oder später stellen: „Wieso sollte ich überhaupt Screening betreiben? Ich trade täglich den EURUSD und DAX und das reicht mir aus. Profitabel bin ich jedoch noch immer nicht.“
Der Markt an handelbaren Assets ist groß. Sehr groß. Wenn wir alle handelbaren Produkte betrachten, dann ist er gigantisch und für keinen mehr überschaubar. Es gibt die Klassiker wie die Währungspaare EURUSD, GBPUSD, USDJPY und die Aktien Siemens, BMW, Netflix sowie Indizes wie den DAX oder S&P500. Das ist jedoch nur ein kleiner Bruchteil vom gesamten Markt. Was ist mit dem Währungspaar USDZAR und den Aktien die nicht im DAX gelistet sind? Diese geraten in Vergessenheit. Sowie auch die Chancen die uns diese „vergessenen“ Assets regelmäßig bieten.
Die Lösung: Screening
Bedeutung Screening
Was steckt hinter den Begriffen „Scannen“ bzw. „Screening“ eigentlich? Markt-Screening/Scanning bedeutet, dass wir den gesamten Markt nach unseren Kriterien durchsuchen. Nicht manuell Chart für Chart sondern automatisiert wie z.B. mit dem Forex-Screener. Ein Kriterium wäre z.B. „Der Markt muss heute 20% gestiegen sein“ oder aber auch „Der Markt muss 5 Tage in Folge gefallen sein“. Wenn wir automatisiert den Markt nach diesen Kriterien scannen, dann erhalten wir eine Liste mit allen Assets die diesen Kriterien erfüllen.
Wenn wir z.B. auf Korrekturen setzen, dann wollen wir die Märkte handeln die bereits stark in die eine Richtung liefen. Wenn wir nur den EURUSD und den DAX kennen bzw. handeln, dann werden wir relativ lange auf eine Gelegenheit warten müssen. Betreiben wir das Screening, dann sehen wir jederzeit eine Liste mit potenziellen Gelegenheiten. Das alles sind Märkte, die unseren Wünschen entsprechend und zu unserer Strategie passen: Märkte die bereits stark gelaufen sind.
Natürlich erreichen wir hier nicht immer eine Screening-Trefferquote von 100%. Wenn wir uns die Märkte von der Liste im Chart ansehen, dann werden wir eventuell ein paar Märkte aussortieren weil sie uns nicht ganz gefallen.
Vor- und Nachteile
Vorteile
- Zeitersparnis
Wir als Trader können uns auf das wesentliche konzentrieren: Das Trading. Wir müssen nicht mehr jeden einzelnen Chart öffnen und analysieren. Der Forex-Screener z.B. übernimmt die komplette Screening-Arbeit innerhalb von sekunden. - Wir handeln bessere Gelegenheiten
Der Markt tanzt leider nicht nach unserer Pfeife. Wenn wir also nur nach der Arbeit von 18 bis 21 Uhr Zeit haben für das Trading, dann könnten die zwei Märkte die wir immer handeln (EURUSD und DAX) bereits die große Bewegung schon erlebt haben. Dann versuchen wir eventuell noch ein paar Krümel vom Markt abzubekommen. Die klügere Variante: Wir suchen nach anderen Märkten, die in dem Moment eine bessere Chance bieten. - Marktunabhängig
Unser Standard-Markt bewegt sich gerade nicht? Ihn gibt es nicht mehr oder bedingt durch neue Vorgaben oder Gesetze hat er sich stark verändert? Dann hätten wir jetzt einen Problem. Wenn wir den gesamten Markt scannen und handeln, dann würde dieser Wegfall des Assets gar nicht auffallen. Denn es gibt noch zahlreiche weitere Märkte die nur darauf warten gehandelt zu werden. - Geringere Fehleranfälligkeit
Wenn wir manuell den Chart scannen würden, dann laufen wir Gefahr ein paar Fehler zu machen: Wir vergessen Märkte, vergucken uns beim Komma oder verwechseln Werte bzw. Zahlen. Lassen wir den Markt von einem Roboter scannen, dann haben wir diese Probleme nicht.
Nachteile
- „Overtrading“
Eigentlich möchten wir nur 1 bis 2 Märkte handeln. Doch in er Liste sehen wir 14 verschiedene Gelegenheiten und wir möchten sie alle handeln. Wir handeln mehr als wir wollten und unser Trading-Konto verträgt. - Unwissenheit bei Eigenschaften der Assets
Wie sind die Handelszeiten? Gibt es zwischendurch auch Handelspausen? Wie groß ist die Volatilität? Was ist das überhaupt? Wir sollten nicht blind alle Märkte handeln die der Screener uns vorschlägt. Ratsam ist es hier erstmal Google oder unseren Broker dazu zu befragen. Ansonsten können Trades auch schnell nach hinten losgehen.
Fazit
Wie alles in der Welt hat auch das Screening seine Vor- und Nachteile. Hier sind jedoch die Nachteile im Verhältnis zu den Vorteilen sehr gering. Die Vorteile sprechen definitiv für das automatisierte Screening. Natürlich können wir das Screening auch manuell betreiben. Aber wir leben in einem Zeitalter mit selbstfahrenden Autos und Heizungen die via Sprachsteuerung eingestellt werden. Ist manuelles Screening dann noch zeitgemäß?
Lutz Borggräfe
Ich finde wer eine Navi hat braucht auch den forexscreener super tool.